Verantwortung als Pflichterfüllung
Du bezahlst Deine Rechnungen, sorgst für Deine Kinder, unterstützt Deine Frau oder Deinen Mann, verausgabst dich an Deinem Arbeitsplatz, beschäftigst Dich ständig mit den Problemen anderer und hast nie Zeit für Dich selbst. Du erfüllst Deine Pflicht! Du denkst, dass Du Verantwortung übernimmst, weil Du alles tust, was von dir erwartet wird, aber Du erfüllst nur Deine Pflicht. Du willst es immer allen recht und alles richtig machen, nur für Dich selbst hast Du nie Zeit. Du bleibst auf der Strecke!
Wenn Du immer nur Deine Pflicht erfüllst, werden sowohl Du als auch Deine Handlungen gefühllos, unerfüllt und unbeweglich. Du nimmst weder Dich wahr, noch die, für die Du das alles tust. Im Grunde machst Du das alles nur, um Deine Gefühlsarmut, Deinen Schmerz, Deine Einsamkeit und Deine Angst nicht zu spüren. Die Kruste Deiner Verpanzerung wird immer dichter und isoliert dich nach innen genauso wie nach außen.
Verantwortung um Schuld zu kompensieren
Tief in Dir verborgen, empfindest Du Schuld. Du nimmst dieses Gefühl nicht bewusst wahr und wenn Du es doch wahrnimmst, kannst Du es nicht wirklich zuordnen. Immer, wenn in Deinem Umfeld etwas geschieht, es jemandem schlecht geht, den Du kennst, oder irgendwo auf der Erde Menschen in Not geraten, fühlst Du Dich schuldig, egal ob Du etwas damit zu tun hast oder nicht. Auch wenn Du versuchst es zu verdrängen, wirst Du das nagende Gefühl, etwas tun zu müssen, nicht los. Du übernimmst Verantwortung und versuchst zu helfen, Du kümmerst Dich oder spendest, in der Hoffnung, so von Deiner Schuld befreit zu werden.
Du bist überzeugt, das Richtige zu tun, wenn du Verantwortung übernimmst. Tatsächlich projizierst Du Dein Leid auf andere Menschen und glaubst, wenn Du für sie Verantwortung übernimmst – selbst weniger leiden zu müssen. Du übernimmst nicht mal Verantwortung für Deine Projektion!
Verantwortung um Dich gut zu fühlen
Du übernimmst Verantwortung für die Not anderer und spendest an Hilfsorganisationen oder verteilst Essen an Bedürftige. Du bist stolz darauf, zu denen zu gehören, die Verantwortung übernehmen. In Wahrheit tust Du das nur, um Dich gut zu fühlen und Deine eigene Not nicht zu spüren.