Beziehungskrise

Eine Beziehungskrise ist ein schleichender Prozess, der sich in der Regel, von Dir unbemerkt, über Jahre hinzieht. Am Ende einer Beziehungskrise steht sehr oft die Trennung, die Dich dann überraschend und völlig unvorbereitet trifft. Du hast Dich an Deine Partnerin gewöhnt und nicht wahrgenommen, wie die gemeinsame Freude immer weniger und die Probleme immer mehr geworden sind. Du sagst Dir – alles ist gut, das ist normal, ist doch bei allen so und schenkst dem erlöschenden Feuer keine Beachtung. Hauptsache Du bist nicht allein!

Eine Trennung kann verhindert werden:

  • wenn Du und Deine Partnerin ein gemeinsames Leben wollt,
  • wenn ihr offen und ehrlich miteinander umgeht,
  • wenn ihr in einer Beziehungskrise nicht schweigt, sondern miteinander redet,
  • wenn ihr rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmt.

Wie eine Beziehungskrise entsteht

Am Anfang einer Beziehung bist Du hellwach und aufmerksam, Du nimmst die andere mit all Deinen Sinnen war – Du brennst für sie und kannst Dir nicht vorstellen, jemals wieder ohne die andere zu leben. Deine Lebensenergie schwingt so hoch, dass die Verhaltensmuster, das Abwehrverhalten und die Überlebensstrategien, welche normalerweise Dein Leben bestimmen, scheinbar nicht mehr existieren. Dir geht es endlich so richtig gut! Deine Lebensenergie bleibt einige Zeit auf diesem hohen Level freudiger Erregtheit und reduziert sich dann langsam auf Deinen „normalen“ Pegel.

Icon_Zentrum für ganzheitliche Traumatherapie | Heilpraktiikerin Petra Maria Quack

„Jede Beziehung beginnt mit einer Projektion!“

– unbekannt

Jetzt beginnt ein Prozess, den Du nur verstehen kannst – wenn Du sehr, sehr aufmerksam bist, die Verbindung zu Deiner frühkindlichen Prägung siehst und in ständiger, aufrichtiger Reflektion Deine Erwartungen, Hoffnungen, Verletzungen, Illusionen, Vorstellungen, Projektionen und Deine traumatisierte Verhaltensstruktur erkennst und Verantwortung dafür übernimmst.

Mögliche Ursachen für Beziehungsstörungen und Beziehungskrisen:

  • Pränatale Traumatisierung
  • Zwillingstrauma (pränataler Verlust eines Zwillings)
  • Frühkindliche Traumatisierung
  • Symbiosetrauma
  • Verlusttrauma
  • Bindungsangst
  • Bindungssystemstörung
  • Emotionale Gewalt
  • Erniedrigung und Gewalt in der Kindheit
  • Sexueller Missbrauch
  • und weitere

Die aus Deiner frühkindlichen Prägung entstandenen Beziehungsstrukturen und Verhaltensmuster werden wieder aktiv. Du beginnst Deine Partnerin entweder abzulehnen oder zu vereinnahmen. Deine Partnerin wird sich gegensätzlich zu Dir verhalten:

  • willst Du dauernd für Dich sein – dann will sie ständig bei Dir sein
  • willst Du ständig mit ihr zusammen sein – dann will sie lieber etwas alleine machen

Diese Verhaltensmuster sind unbewusst und oft der Beginn einer schleichenden Beziehungskrise.

Anzeichen für eine schleichende Beziehungskrise:

  • Deine Partnerin nörgelt nur noch, sieht Deine positiven Seiten nicht mehr.
  • Du kannst Deiner Partnerin nichts mehr recht machen.
  • Du musst tun, was Deine Partnerin will, sonst fällst Du in Ungnade.
  • Deine Partnerin ist aggressiv und gewalttätig.
  • Deine Partnerin will Deine Selbständigkeit und Veränderung nicht.
  • Deine Partnerin redet nicht mehr über ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle.
  • Deine Partnerin interessiert sich nicht mehr für Dein Leben und Deine Sorgen.
  • Du fühlst Dich unwohl und freust Dich nicht mehr auf Deine Partnerin.
  • Es gibt nur noch Streit und keine Versöhnung oder Aussprache danach.
  • Es gibt keine Gespräche und keine Konflikte mehr.
  • Ihr habt keine Nähe und keine Sexualität mehr.
  • Ihr folgt nur noch der Alltagsroutine.
  • Nachlassender Respekt fehlende Achtung und emotionale Erpressung.

Wie finden wir eine Lebenspartnerin?

Die Beziehung zu Deiner Mutter war entweder eine Symbiose (natürlich und gesund) oder ein Symbiosetrauma (unnatürlich und gestört). Diese frühkindliche Prägung verändert die Entwicklung Deiner Lebensenergie, sie bestimmt Dein Bindungsmuster und Dein Beziehungs- und Sozialverhalten. Begegnest Du anderen Menschen mischt sich deren Schwingung mit Deiner, es entsteht entweder Harmonie oder Disharmonie, so erkennt Dein Unterbewusstsein / Nervensystem innerhalb einer Nanosekunde, ob jemand sympathisch oder unsympathisch ist. Ob und wie Du das wahrnimmst, hängt von Deiner frühkindlichen Prägung ab.

Die Beziehung zu Deiner Mutter war eine Symbiose:

Du bist in einer freundlichen Atmosphäre, mit einer gesunden Mutter – Kind Bindung aufgewachsen und hast Dich zu einem erfüllten, eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Erwachsenen entwickelt. Du erkennst genauso schnell wie Dein Nervensystem, ob jemand zu Dir passt oder nicht. Wenn Du eine Lebenspartnerin suchst, dann sucht Dein Unterbewusstsein (Nervensystem) nach Vervollständigung und dem gemeinsamen Entwicklungspotential, Du achtest darauf – ob ihr euch ergänzt und die Schwingung eurer Lebensenergie miteinander eine Harmonie bilden.

In einer Partnerschaft, die unter solch idealen Voraussetzungen zustande kommt, sind Beziehungskrisen immer Teil der gemeinsamen Entwicklung. Eine Partnerschaft von eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Erwachsenen, ist geprägt von Selbstwert und dem Vertrauen in das eigene Potential. Sie nutzen Krisen, um gemeinsam zu wachsen und sind nicht darauf aus – Macht übereinander auszuüben. Das ist die Idealvorstellung und kommt so in unserer Realität nur sehr, sehr selten vor – aber es ist möglich.
Ich habe in meinem Leben noch keinen Menschen getroffen, auf den das zutrifft, allerdings schon viele – die es von sich behaupten.

Die Beziehung zu Deiner Mutter war ein Symbiosetrauma:

Du bist in einer feindlichen Atmosphäre, mit einer gestörten Mutter – Kind Bindung aufgewachsen und hast Dich zu einem unerfüllten, abhängigen und fremdbestimmten Erwachsenen entwickelt. Du kannst die Signale anderer und die Deines Nervensystems nicht oder nur gestört wahrnehmen, da Du Dich hinter einem Panzer aus Abwehrverhalten und Überlebensstrategien verschanzt hast. Du kannst nicht erkennen, ob jemand wirklich zu Dir passt. Wenn Du einen Lebenspartner suchst, dann sucht Dein Unterbewusstsein (Nervensystem) nach jemandem, der Deine Leere ausfüllt, perfekt zu Deinem Abwehrverhalten und Deinen Überlebensstrategien passt und Dich in Deinem Panzer in Ruhe lässt. Du willst einfach nicht alleine sein! Du suchst nicht nach einer Partnerin mit der Du Dich entwickeln kannst, Du suchst nach der Mutter die Du nie hattest, weil Du immer noch hoffst, endlich die perfekte Symbiose zu finden.

In einer Partnerschaft, die unter diesen Voraussetzungen zustande kommt, geht es in Beziehungskrisen darum, sich zu behaupten. Die eigene Position zu verteidigen und Macht über den anderen zu gewinnen. In einer Beziehungskrise wird Dir Deine eigene Unzulänglichkeit schmerzlich bewusst, Du bist plötzlich wieder Kleinkind mit all den Ängsten, Hoffnungen, Enttäuschungen und dem verzweifelten Bedürfnis nach der Zuwendung / Liebe, die Dir Deine Mutter nicht gegeben hat. Du kämpfst gegen Deine Partnerin, weil Du verdammt nochmal willst, dass sie genau so ist – wie Du das willst. Du erwartest, dass sie die Leere ausfüllt, die in Dir herrscht – aber Du willst nicht berührt werden. Dein Trauma überflutet Dein Bewusstsein und Du kannst in dieser Situation nichts dagegen tun. In diesem Kampf ist eine gemeinsame Entwicklung unmöglich, die einzige Gemeinsamkeit ist das verzweifelte Bemühen zu überleben. Das ist die Realität in nahezu allen Beziehungen!

Du denkst jetzt vielleicht – die kennen uns nicht, bei uns ist alles bestens, wir sind anders als die anderen. Das ist möglich, aber unwahrscheinlich. Wir haben unzählige Möglichkeiten, unsere gemeinsame Fassade zu gestalten, uns im gleißenden Licht von Scheinwerfern strahlend zu präsentieren und die Dunkelheit, den Morast und die Leere hinter den Kulissen, sogar vor uns selbst, zu verbergen. Aber jede Fassade bröckelt – irgendwann!

Beziehungskrise und Mama!

Die Rolle der Mutter in Beziehungen und Beziehungskrisen ist sehr widersprüchlich. Auf der einen Seite suchen wir uns Partnerinnen, die sich uns gegenüber genauso verhalten wie unsere Mutter es getan hat und immer noch tut – wenn sie noch lebt. Andererseits aber wollen wir, dass mit dieser Partnerin alles besser wird und dass sie uns genau das gibt, was unsere Mutter uns nicht gegeben hat. Wir hoffen, dass diese Partnerin uns besser behandelt als unsere Mutter! Wenn sie das aber tatsächlich versucht, lehnen wir sie ab, bekämpfen und erniedrigen sie, um zu verhindern, dass wir unseren Schmerz und die Trauer über die verlorene Mutterliebe spüren und dass sie unsere Mutter vom Sockel stößt. Für dieses Paradoxon gibt es keine einfache Lösung, aber mit einer professionellen Paar- oder Traumatherapie kannst Du daran arbeiten, die Verwirrungen und Verstrickungen zu lösen.

Warum ist das so? Es gibt weltweit Rituale zur Idealisierung und Verehrung der heilen Mutter. In allen Religionen und Gesellschaftsschichten existiert ein unantastbares Mutterbild, das nicht in Frage gestellt oder gar angeklagt werden darf. In Wahrheit werden Frauen in der gesamten Gesellschaft, von Frauen und von Männern verniedlicht, belächelt, verraten und als Sexobjekte erniedrigt, vergewaltigt und gequält. Als Mutter sind sie dann plötzlich unantastbar – wie verwirrt ist denn das! Das idealisierte Mutterbild, mit dem wir manipuliert werden, gab es mal – gibt es aber schon lange nicht mehr. Seit der Antike, werden Geschichten über die gestörte Mutter – Kind Bindung erzählt und die Rolle der bösartigen Schwiegermutter hervorgehoben.

Jede Mutter ist auch Tochter!

Traumatisierungen, wie Krieg, Vergewaltigung, sexueller und emotionaler Missbrauch, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und immer wieder stattfinden, haben die Fähigkeit der Frau eine gesunde Mutter – Kind Bindung aufzubauen zerstört. Das ideale Mutterbild ist ein vertrockneter Grashalm an den wir uns verzweifelt klammern, weil wir panische Angst haben, dass sonst alles vorbei ist. Das ideale Mutterbild, ist das – was uns die Führungseliten der Gesellschaften und Religionen, immer wieder als Ikone der heilen Welt präsentieren, weil sie panische Angst haben, dass sonst alles zusammenbricht.

Das glorifizierte Ideal der Mutter und die harte Realität der gestörten Mutter – Kind Bindung, kann nur dann wieder zur natürlichen und authentischen Rolle der Mutter werden, wenn wir bereit sind, uns mit unserem Symbiosetrauma auseinander zu setzen. Es ist notwendig mit Scheinwerfern den Raum hinter unsere Fassade in gleißendes Licht zu tauchen und die Wahrheit über uns selbst zu erkennen. Wir müssen unsere Leere, Trauer, Angst, Verzweiflung, Enttäuschung unseren Schmerz und Mangel aufdecken, anerkennen, bewusst wahrnehmen und fühlen. Der Mangel an mütterlicher Liebe ist eine Ursache für die Gier nach Reichtum und Macht in unserer Gesellschaft.

Beziehungskrise und Persönlichkeitsentwicklung!

Egal ob Mann oder Frau, wir repräsentieren uns gegenseitig immer unsere Mutter! Wir benutzen uns gegenseitig, um unser Symbiosetrauma zu wiederholen! Das trifft nicht nur auf Beziehungen zu, wir begegnen jedem Menschen mit unserem gestörten Beziehungsverhalten und Bindungsmuster, wir suchen überall nach Mutterliebe und nach irgendwem oder irgendwas um unsere Leere auszufüllen.

Weder mit Deinen Partnerinnen, noch mit flüchtigen Begegnungen, mehr Geld, einem schöneren Haus, einem geileren Auto, einem tolleren Job oder sonst was, wirst Du die Liebe finden die Du brauchst, um Deine Leere auszufüllen. Die Liebe die Du suchst, findest Du ausschließlich in Dir selbst, aber Du brauchst die anderen als Spiegel, um Dich darin zu reflektieren. Wenn Du das verstanden hast, bietet Dir jede Partnerin und jede Begegnung die Möglichkeit, tiefer in Dein Beziehungsmuster (Beziehungsverhalten) einzudringen und Dein Symbiosetrauma zu erkennen. Zur Entwicklung Deiner Persönlichkeit brauchst Du immer ein Gegenüber, auf das Du projizieren und in dem Du dich selbst erkennen kannst. Erst wenn Du Dich im Spiegel der Anderen selbst erkannt hast, bist Du in der Lage Dich im Spiegel Deines eigenen Bewusstseins, in Dir selbst zu erkennen. Das ist dann die höchste Stufe der Entwicklung – Bewusstseins Entwicklung.

Beziehungskrise – Trennung oder Therapie?

Eine Beziehungskrise ist keine oberflächliche Angelegenheit, die Du dadurch beenden kannst, dass Du Dich von Deiner Partnerin trennst und mit einer anderen Partnerin eine neue Beziehung beginnst. Wenn Du Dich in einer Beziehungskrise von deiner Partnerin trennst, ohne Dich mit der Krise und den Ursachen auseinanderzusetzen, findet keine Entwicklung statt. Mit jeder „neuen“ Partnerin auf die Du Dich einlässt, folgst Du demselben Beziehungsmuster (Beziehungsverhalten), mit jeder „neuen“ Partnerin fängst Du wieder bei null an. Du wechselst möglicherweise die Seite, warst Du Beispielsweise in der letzten Beziehung vereinnahmend, bist Du jetzt ablehnend aber Du wirst Deinem gestörten Bindungsverhalten Schritt für Schritt folgen.

Die Ursache für eine Beziehungskrise ist das Symbiosetrauma des einzelnen und jede muss ihr eigenes Trauma aufarbeiten. In einer Partnerschaft hast Du den Vorteil ständig mit Deinem Spiegelbild und der Repräsentation Deiner Mutter konfrontiert zu sein. Du kannst Dich mit Deiner Partnerin austauschen und in einer Paartherapie schnell zu Deinen Themen vordringen, sie reflektieren und Lösungsansätze erarbeiten.

In einer Partnerschaft ist es unmöglich eine Beziehungskrise im Alleingang zu lösen, Du kannst Dich dem Strudel der symbiotischen Verstrickung nicht gänzlich entziehen und musst Dich deshalb ständig aufs Neue entscheiden, ob Du die Ursachen der Beziehungskrise aufarbeiten oder den partnerschaftlichen Frieden erhalten willst. Wenn Du alleine an Deiner Prägung und Deinem Symbiosetrauma arbeitest und Deine Partnerin eine Veränderung ablehnt, entfernt ihr euch mit jedem Entwicklungsschritt den Du machst ein Stückchen mehr. In dieser Situation ist eine Trennung oft die einzige Lösung.

Obwohl die Ursache für eine Beziehungskrise das Symbiosetrauma des Einzelnen ist, kann die Krise in einer Partnerschaft nur von beiden gemeinsam bewältigt werden. Leider kommt es sehr häufig vor, dass eine die Auseinandersetzung mit der Krise blockiert und versucht sich mit oberflächlichen Schuldzuweisungen (Du – Botschaften) aus der Affäre zu ziehen. Wenn Du beginnst, das zu reflektieren und erkennst, dass es nicht um Schuld, sondern um Verantwortung geht, bist Du auf dem richtigen Weg zur Lösung.

Ergänzende Texte: Emotionale Gewalt | Emotionale Erpressung | Emotionale Manipulation | Mama | Symbiosetrauma | Macht und OhnmachtAngststörung | Traumaorientierte Paartherapie | Ganzheitliche Traumatherapie | Traumaorientierte Aufstellungstherapie | Traumaorientierte Gruppentherapie | Traumaorientierte Einzeltherapie | Traumaorientierte EMDR Therapie

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©2023 Heilpraktikerin Petra Maria Quack & Thomas Maria Quack Heilpraktiker für Psychotherapie