Tabuthema sexueller Missbrauch!
Der sexuelle Missbrauch im Kindesalter ist das folgenreichste und schwerwiegendste Problem unserer Zeit. Es kommt sprichwörtlich in den besten Familien vor und ist über alle Gesellschaftsschichten hinweg, Grenz-, Religions- und Kulturübergreifend, global – normal. Schon im Säuglingsalter finden, meistens innerhalb der Familie, Übergriffe statt und werden oft über Jahre fortgeführt.
Die meisten Täterinnen sind ganz normale Männer und Frauen, denen wir eine solche Tat nicht zutrauen würden, sie erscheinen uns besonders nett, charmant, engagiert und sozial. Unauffällige und „anständige“ Menschen missbrauchen Kinder und Jugendliche: Vater, Mutter, Stiefvater, Stiefmutter, Bruder, Lehrer, Pfarrer, Onkel, Tanten, Babysitter, Freunde, Großvater, Großmutter, Trainer, Erzieherinnen, Therapeuten, Nachbarn, Ärzte, …!
Obwohl der über Jahre praktizierte, massenhafte sexuelle Missbrauch an Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche aufgedeckt wird und das Thema dadurch eine besondere Medienaufmerksamkeit bekommt, ist sexueller Missbrauch nach wie vor das Tabuthema Nummer 1. „Sobald das Thema irgendwo aufflackert, kommt ein kleines Männchen und tritt das Flämmchen schnell wieder aus. Ein wenig Rauch und das war’s.“ Darüber zu reden ist unangenehm, niemand möchte damit in Verbindung gebracht werden. Wenn ein Opfer die Mauer des Schweigens bricht und ausspricht was ihm widerfahren ist – entfernen sich Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte schlagartig.
- Das Opfer bringt Schande über die Familie!
- Das Opfer ist der Schandfleck!
- Das Opfer ist schuldig!
- Das Opfer wirft mit Dreck!
Als Opfer wirst Du zweimal erniedrigt, wenn Du missbraucht wirst und wenn Du den Missbrauch öffentlich machst! Die, die sich entfernen, haben Angst als Täterinnen entlarvt oder an ihren eigenen Missbrauch erinnert zu werden.