Sexueller Missbrauch

Icon_Zentrum für ganzheitliche Traumatherapie | Heilpraktiikerin Petra Maria Quack

 „Missbrauch führt zu emotionaler Verkrüppelung und wirkt in alle Bereiche Deines Lebens. Die daraus entstandene regressive Angst
hält Dich davon ab im Leben etwas zu riskieren.“

– unbekannt

Tabuthema sexueller Missbrauch!

Der sexuelle Missbrauch im Kindesalter ist das folgenreichste und schwerwiegendste Problem unserer Zeit. Es kommt sprichwörtlich in den besten Familien vor und ist über alle Gesellschaftsschichten hinweg, Grenz-, Religions- und Kulturübergreifend, global – normal. Schon im Säuglingsalter finden, meistens innerhalb der Familie, Übergriffe statt und werden oft über Jahre fortgeführt.

Die meisten Täterinnen sind ganz normale Männer und Frauen, denen wir eine solche Tat nicht zutrauen würden, sie erscheinen uns besonders nett, charmant, engagiert und sozial. Unauffällige und „anständige“ Menschen missbrauchen Kinder und Jugendliche: Vater, Mutter, Stiefvater, Stiefmutter, Bruder, Lehrer, Pfarrer, Onkel, Tanten, Babysitter, Freunde, Großvater, Großmutter, Trainer, Erzieherinnen, Therapeuten, Nachbarn, Ärzte, …!

Obwohl der über Jahre praktizierte, massenhafte sexuelle Missbrauch an Kindern in Einrichtungen der katholischen Kirche aufgedeckt wird und das Thema dadurch eine besondere Medienaufmerksamkeit bekommt, ist sexueller Missbrauch nach wie vor das Tabuthema Nummer 1. „Sobald das Thema irgendwo aufflackert, kommt ein kleines Männchen und tritt das Flämmchen schnell wieder aus. Ein wenig Rauch und das war’s.“ Darüber zu reden ist unangenehm, niemand möchte damit in Verbindung gebracht werden. Wenn ein Opfer die Mauer des Schweigens bricht und ausspricht was ihm widerfahren ist – entfernen sich Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte schlagartig.

  • Das Opfer bringt Schande über die Familie!
  • Das Opfer ist der Schandfleck!
  • Das Opfer ist schuldig!
  • Das Opfer wirft mit Dreck!

Als Opfer wirst Du zweimal erniedrigt, wenn Du missbraucht wirst und wenn Du den Missbrauch öffentlich machst! Die, die sich entfernen, haben Angst als Täterinnen entlarvt oder an ihren eigenen Missbrauch erinnert zu werden.

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Sexueller Missbrauch und seine Folgen!

Jedes 3.- 4. Mädchen und jeder 7. – 8. Junge werden sexuell missbraucht und haben später keine bewusste Erinnerung daran. Was wird aus diesen Kindern, wenn sie erwachsen und vielleicht selbst Mutter oder Vater geworden sind? Ist der Missbrauch wirklich geschehen? Schließlich erinnern sie sich nicht! Löst sich die Traumatisierung durch den Missbrauch mit der Zeit von selbst auf? Nach dem Motto: „Bis Du heiratest ist alles wieder gut!“ Davon auszugehen wäre extrem naiv!

Wenn Du als Kind sexuell missbraucht wirst, kann Dein Gehirn dieses Ereignis weder einordnen noch verarbeiten, die Erinnerung daran wird nicht in Deinem Alltagsgedächtnis gespeichert. Am nächsten Morgen erinnerst Du Dich im besten Fall an einen komischen Traum oder daran, dass Du schlecht eingeschlafen hast. Die Erinnerung an das Ereignis ist aber nicht einfach verschwunden, sondern wurde in Dein Unterbewusstsein verdrängt und dort abgespeichert. Da sexueller Missbrauch nur selten ein Einzelereignis bleibt, werden immer mehr Erinnerungen in Deinem Unterbewusstsein gespeichert. Verdrängte Erinnerungen können zu jedem Zeitpunkt in Deinem Leben durch einen Trigger in Dein Bewusstsein katapultiert werden (Flashback), die Folge ist eine akute Posttraumatische Belastungsreaktion.

Die Täterin wird alles dafür tun, dass Du für immer schweigst. Sie wird Dich manipulieren, Dir das Gefühl geben etwas Besonderes zu sein, den Missbrauch zu eurem „Geheimnis“ und Dich zur Mitwisserin machen. Oder sie wird Dir damit drohen, dass etwas Schreckliches geschieht, wenn du jemandem von eurem „Geheimnis“ erzählst. Die Täterin wird Dir das Gefühl geben, dass Du sie dazu bringst – „DAS“ zu machen. Durch die Wiederholung beginnst Du den sexuellen Übergriff anders wahr zu nehmen, Du beginnst unter dem Missbrauch zu leiden und empfindest Angst, Ekel, Schmerzen und Verwirrung. Weil Du glaubst es sei Deine Schuld, dass die Täterin Dir weh tut, beginnst Du Dein Verhalten zu ändern:

  • Du isolierst Dich.
  • Du verlierst Deine Lebensfreude.
  • Du flüchtest in eine Phantasiewelt.
  • Du wirst misstrauisch.
  • Du wirst ängstlich oder aggressiv.

Zusammen mit den Erinnerungen werden auch Teile Deines Potentials, Deiner Lebensenergie und Deiner Persönlichkeit abgespalten und in Dein Unterbewusstsein verdrängt. Sie können so nicht mehr zu Deiner Entwicklung beitragen, im Gegenteil, sie werden zu einer Last, die Du Dein ganzes Leben mit großem Energieaufwand in der Verdrängung hältst. Irgendwann hört der Missbrauch auf und Du führst ein scheinbar ganz normales Leben. Bis eines Tages ein ganz gewöhnliches Ereignis, wie beispielsweise ein Umzug, eine Trennung, Zahnschmerzen oder eine Geburt zu einer ungewöhnlichen Reaktion, zum Beispiel einer Panikattacke oder Depression führt. Plötzlich wird Dein ganz normaler Alltag zu einer Belastung und Du verstehst nicht, warum das passiert.

Unterschiedlichste Verhaltensmuster und Symptome, die im Erwachsenenalter auftreten, könnten als Ursache einen sexuellen Missbrauch in der Kindheit haben. Die Symptome können physischer und psychischer Natur sein.

Mögliche Anzeichen für einen sexuellen Missbrauch:

Körperlich

  • Kiefergelenksblockade
  • Mandelentzündung
  • Blasenentzündung
  • Vaginalpilz
  • Darmerkrankung
  • Hormonelle Störung

Psychisch

  • Ängste
  • Panikattacken
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Lernblockade
  • sexuelle Störungen

Verhaltensmuster

  • Promiskuität
  • Suchtverhalten
  • Aggression
  • Zwangsverhalten
  • krankhafte Eifersucht
  • sozialer Rückzug

Natürlich behaupten wir nicht, dass den hier aufgelisteten Verhaltensmustern und Symptomen grundsätzlich ein sexueller Missbrauch zugrunde liegt. Wie und wann sich die Posttraumatische Belastungsstörung in Deinem Leben bemerkbar macht, hängt von sehr vielen Faktoren ab und kann nur in einer Therapie geklärt und bearbeitet werden.

Sexueller Missbrauch und Therapie!

Die Erinnerung daran, dass Du als Kind sexuell missbraucht wurdest, kann auf unterschiedlichste Art zurückkehren. Im Idealfall geschieht es im Rahmen einer therapeutischen Arbeit. Ausgelöst durch eine Berührung, ein Geräusch, einen Geruch usw. kann es aber auch in fast jeder Alltagssituation geschehen, dass Du dich plötzlich daran erinnerst, was Dir als Kind widerfahren ist. Deinen sexuellen Missbrauch erneut zu vergessen ist fast unmöglich und er wird Dir im Alltag immer wieder begegnen. Das ist der ideale Zeitpunkt, eine therapeutische Arbeit zu beginnen. Einzeltherapie, Gruppentherapie, Körpertherapie, Aufstellung, Naturheilkunde und medizinische Behandlung können Dich darin unterstützen, Deinen sexuellen Missbrauch und die Folgen zu verarbeiten, um in Deine Autonomie zurück zu finden.

Behauptung:

  • Die meisten sexuellen Übergriffe geschehen durch Fremde.

Wirklichkeit:

  • In den meisten Fällen stammt die Täterin aus dem Familien– bzw. Bekanntenkreis. Nur in ca. 10% der Fälle handelt es sich um eine Fremdtäterin.

Behauptung:

  • Sexueller Missbrauch geschieht hauptsächlich in unteren sozialen Schichten durch sexuell andersartige Triebtäterinnen.

Wirklichkeit:

  • Sexueller Missbrauch findet in allen sozialen Schichten statt. Täterinnen unterscheiden sich äußerlich nicht von anderen Menschen. Sexueller Missbrauch ist keine Trieb-, sondern eine Gewalttat.

Behauptung:

  • Sexueller Missbrauch ist ein einmaliges Delikt.

Wirklichkeit:

  • Sexueller Missbrauch ist eine geplante Wiederholungstat. Für die Täterinnen hat sie Suchtcharakter und kann Wochen, Monate und Jahre andauern.

Behauptung:

  • Wenn wirklich etwas passiert wäre, dann würde das Kind doch was sagen.

Wirklichkeit:

  • Es ist statistisch belegt, dass ein Kind bis zu sieben Erwachsene ansprechen muss bevor es jemanden findet, der ihm zuhört und glaubt.

Im Internet kursieren unterschiedlichste Statistiken zum Thema Missbrauch. Die meisten sind veraltet, zum Beispiel stehen auf der offiziellen Seite der Bundesregierung, die Zahlen von 2011. Aktueller ist das Statistik Portal – Statista, für 2018 werden dort 14.410 gemeldete Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern angegeben. Inoffiziell gehen wir von einer sehr viel höheren Zahl aus. Im Jahr 2003 wurde die Dunkelziffer für Deutschland bei 300.000 Kindern pro Jahr vermutet. Das hieße, in Deutschland würde alle 2 Minuten ein Kind sexuell missbraucht. Da etwa 90% (Deutsches Ärzteblatt März 2003) aller Täterinnen aus Familie oder sozialem Umfeld der Opfer kommen und aus diesem Grund ein Großteil der Fälle nie oder erst Jahre später angezeigt werden, könnte auch diese Zahl noch zu niedrig sein.

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©2023 Heilpraktikerin Petra Maria Quack & Thomas Maria Quack Heilpraktiker für Psychotherapie