Was verhindert Meditation?
Um zu verstehen was Meditation ist und was Dich hindert in Meditation zu sein, musst Du verstehen – wie Du wurdest was Du bist und wie Du jetzt funktionierst.
Zum Zeitpunkt Deiner Zeugung warst Du – reines Bewusstsein, Deine wahre Natur. Im Bauch Deiner Mutter hat sich dann, Zelle für Zelle Dein Körper entwickelt und es ist ein komplexes System aus Bindegewebe, Muskeln, Knochen, Organen, einem Gehirn (Intellekt, Verstand, Mind), einem Ego / Ich – Identifikation (Wünsche, Hoffnungen, Ansprüche, Vorstellungen, Gefühle, Gier, Aggression, …) und einem Selbst (Bewusstheit, Präsenz, Gefühle,) entstanden.
Im Laufe dieses Prozesses, wurden Gefühle, Vorstellungen, Ängste, Hoffnungen und Erwartungen Deiner Mutter, auf Dein System projiziert, wie ein Film auf eine leere Leinwand. Da Dein System in dieser Phase seiner Entwicklung noch nicht zwischen sich selbst und der Mutter unterscheiden konnte, hat es sich über die Projektion definiert. Dazu kamen möglicherweise Erfahrungen, die Dein System direkt gemacht hat, wie beispielsweise ein Abtreibungsversuch, der Todesangst als Erfahrung in Deinem System hinterließ. Oder der Verlust eines Zwillings, was unter anderem zu Schuldgefühlen und einem Verlusttrauma führte.
Dann kam die Geburt, die sehr häufig mit einem Geburtstrauma verbunden ist. Genauso, wie sich Dein Körper durch den engen Geburtskanal zwängen musste, musstest Du Dich daran gewöhnen, dass dieser enge Körper für dieses Leben – Dein Zuhause sein wird. Für eine gewisse Zeit nach der Geburt, warst Du noch nicht im Körpersystem verschwunden und alle die in Deine Nähe kamen, haben Dich so wahrgenommen wie Du wirklich bist – reines Bewusstsein, reiner Geist – Gott.
Mit der Zeit, bist Du in Deinem neuen Zuhause, hinter einem Panzer aus Ängsten, Hoffnungen und Vorstellungen verschwunden. Dazu kamen übernommene Traumata (Transgenerationale Übertragung) und andere Erfahrungen frühkindlicher Traumatisierung, wie zum Beispiel ein Symbiosetrauma, sexueller Missbrauch oder häusliche Gewalt. All diese Projektionen und Erfahrungen legten sich Schicht für Schicht um Dein Bewusstsein. Dein Bewusstsein verschwand in diesem Wirbelsturm der Identifikationen, in dem Du Dich verloren hast. Dein System hat den Platz Deines Bewusstseins übernommen, Du hast Dich an die falsche Identität gewöhnt und vergessen was Du wirklich bist.
In Meditationsübungen, wirst Du Dich im Nebel Deiner Identifikationen verlieren, an Träume und Vorstellungen klammern, Du wirst an Gedanken hängen bleiben, Umweltgeräusche beurteilen, einschlafen, aussteigen, …! Normalerweise sagen Meditationsübungsleiter dann: „Wenn Du merkst, dass Du abdriftest, dann nimm es zur Kenntnis, verurteile Dich nicht und mach weiter.“ Natürlich solltest Du Dich nicht dafür verurteilen, wenn Du Dich im Nebel Deiner Identifikationen verlierst, aber ich kenne Menschen, die seit 30 Jahren nach diesen Regeln meditieren und noch immer keinen Schritt näher an Meditation herangekommen sind. Wenn Du dem Wirbelsturm der Identifikationen in Deinem Alltag nicht entkommen kannst, dann kannst Du ihn auch in Meditationsübungen nicht überwinden. Du musst dich mit den Ursachen auseinandersetzen und Deine Verpanzerung öffnen. Du brauchst Therapie!