Neurotransmitter und ihre Funktion
CRH (Corticotropin-Releasing Hormon) ist maßgeblich an der Cortisolsekretion und Ausschüttung beteiligt. Das hypothalamische CRH (aus dem Kernbereich des Hypothalamus) steuert die Stressreaktion und das extrahypothalamische CRH (aus der Umgebung des Hypothalmus) steuert vegetative Reaktionen, wie beispielsweise das Essverhalten, Motivation und Gemütslage.
Cortisol ist das wichtigste Stresshormon, es sorgt für die optimale Anpassung des Organismus an akute und wiederkehrende Belastungssituationen: Stoffwechselaktivierung und Energiebereitstellung durch ein gesteigertes Glucoseangebot, Temperatursteigerung, Schmerzhemmung, Entzündungshemmung, Aktivierung der emotionalen und kognitiven Wahrnehmung.
DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist wie Cortisol ein Nebennierenrindenhormon, es wirkt leicht anabol/androgen (unterstützt den Muskelaufbau), senkt LDL Cholesterin, erhöht HDL Cholesterin, ist antientzündlich, immunmodulierend und antidepressiv, steigert die Motivation und die kognitive Leistungsfähigkeit. DHEA kann auch im zentralen Nervensystem (ZNS) gebildet werden und zählt deshalb zu den Neurohormonen.
Dopamin steuert die Konzentration, Koordination, Motorik, Motivation und geistige Wachheit. Ein Dopaminüberschuss kann Neurotoxisch wirken. Dopaminmangel führt zu: zentraler Fatique (CFS), Vergesslichkeit, Aufmerksamkeitsdefizit (ADS), Konzentrationsstörung, Tagesmüdigkeit, Motivationsverlust, Selbstzweifel, Depression und Libidoverlust. Die Dopaminsyntheseleistung des ZNS und die Anzahl der Dopaminrezeptoren nehmen im Alter ab, das führt verstärkt zu chronischem Dopaminmangel und kann im Extremfall zu Parkinson führen.
Adrenalin entsteht über Noradrenalin aus Dopamin im Nebennierenmark, es steigert die mentale Aktivität, den Blutdruck, das Herzminutenvolumen und die Pulsfrequenz. Außerdem ist Adrenalin für die Energiebereitstellung durch gesteigerte Atemfrequenz, erhöhte Sauerstoffaufnahme, Fett- und Zuckerstoffwechselprozesse zuständig.
Noradrenalin, ein reiner Neurotransmitter steigert den Blutdruck ohne das Herzminutenvolumen zu verändern, senkt die Pulsfrequenz, unterstützt Konzentration, Motivation und Motorik. Noradrenalinmangel führt zu Motivationsabfall, Antriebsschwäche, Konzentrationsdefiziten und Depressionen.
Serotonin, einer der wichtigsten Neurotransmitter wirkt schlaffördernd, antidepressiv, appetitregulierend, motivierend und schmerzhemmend. Typische Symptome bei Serotoninmangel: Essstörungen, ungezügelter Appetit, Heißhunger auf Kohlenhydrate (Craving), Gewichtszunahme, Müdigkeit, Fatique (CFS), Schlafstörungen, Depressionen, Unruhe, Angstzustände, Panikattacken, mangelhafte Affektkontrolle, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Kopfschmerzen, Migräne, Fibromyalgie, Wahrnehmungs- und Empfindungsstörungen.
Glutamat ist der im ZNS am häufigsten vorkommende und mit einer Beteiligung von 70% an allen aktivierenden Aktivitäten des ZNS, der bedeutendste Neurotransmitter. Bei der Vermittlung von Sinneswahrnehmungen, der Ausführung von Bewegungen und für Gehirnfunktionen wie Lernen und Gedächtnis ist Glutamat unverzichtbar. Weiterhin hat es negativen Einfluss auf die Appetitregulation, es wirkt appetitsteigernd und unterdrückt das Sättigungsempfinden. Glutamat kommt in vielen Nahrungsmitteln (Fisch, Tomaten, Käse, …) vor und wird als Geschmacksverstärker von der Nahrungsmittelindustrie verwendet. Erhebliche Bedeutung hat Glutamat bei der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen wie: Epilepsie, Lähmungen nach Schlaganfall, Parkinson, Alzheimer und Morbus.
Glutamin ist die im Körper am höchsten konzentrierte Aminosäure, wichtigste nichtessentielle Stickstoffquelle und bedeutendster Energielieferant in der Nahrung. Im Nervensystem ist Glutamin gleichzeitig Lieferant des aktivierenden Glutamats und Vorstufe des hemmenden GABA, indirekt unterstützt Glutamin die Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Glutaminmangel kann nach Operationen, Verletzungen, bei chronischen Entzündungen, Darmerkrankungen, Hochleistungssport, erhöhtem Stickstoffbedarf der Leber und bei Alkoholmissbrauch auftreten.
GABA (Gamma – Aminobuttersäure) ist der wichtigste hemmende Neurotransmitter des ZNS und an fast allen neuronalen Vorgängen beteiligt, 60 – 80% aller Neuronen sind mit GABA Rezeptoren ausgestattet. GABA wirkt angstlösend, schmerzlindernd, entspannend, entkrampfend und blutdruckstabilisierend. Außerdem übertrifft seine schlaffördernde Wirkung die von Serotonin und Melatonin. Ungeduld, Ängste, Impulsivität, Ohrgeräusche, Muskelverspannungen, nächtliches Schwitzen, veränderte Geruchsempfindung, Taubheitsgefühle, Hyperventilation, Herzrasen, kognitive Funktionsstörungen und Heißhunger auf Süßes können Folgen eines GABA – Mangels sein.