Abwehr- und Vermeidungsverhalten

Die offizielle Definition und das allgemeine Verständnis von Trauma beschreiben weder das tatsächliche Ausmaß noch erfassen sie die Auswirkungen und Spätfolgen (Posttraumatische Belastungsstörung). Aus diesen Gründen geht auch keine der bisher entwickelten Traumatherapie Methoden weit genug. Alle enden bei Deinem Abwehr- und Vermeidungsverhalten, das regelmäßig mit dem „freien Willen“ und Deiner Persönlichkeitsgrenze, die ohne Deine ausdrückliche Erlaubnis niemals überschritten werden darf, verwechselt wird. Aber genau die Auseinandersetzung mit Deinem Abwehr- und Vermeidungsverhalten und das Überschreiten der vermeintlichen Persönlichkeitsgrenze markieren den eigentlichen Beginn Deiner Therapie. Davor können Orientierung, Erkennen, Verstehen und Anerkennen stattfinden

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„Der traumatisierte Mensch ist nicht fähig seinen „freien Willen“ zu nutzen um seine Belastungsgrenze zu bestimmen, weil er selbst regelmäßig
an seinem eigenen Abwehrverhalten scheitert!“

– Thomas

Wir unterscheiden gesundes (notwendiges) und gestörtes Abwehr- und Vermeidungsverhalten. Es ist notwendig reale Bedrohungen abzuwehren und unzumutbare Belastungen zu vermeiden. Mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung kannst Du aber häufig nicht unterscheiden ob eine Bedrohung real und eine Belastung unzumutbar oder Symptome Deiner Posttraumatischen Belastungsstörung sind.

Das bedeutet, Abwehr- und Vermeidungsverhalten können durchaus Selbstschutz sein, als Symptome eine Posttraumatischen Belastungsstörung führen sie jedoch in eine Isolation von Deiner Umwelt und Deinen Gefühlen. Für eine erfolgreiche Therapie musst Du lernen zu unterscheiden was real und was symptomatisch ist.

Im folgenden Text geht es ausschließlich um die Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung.

Es beginnt bei mir

Aufgrund fehlender Spiegelung (Bestätigung) durch meine Eltern und andere wichtige Bezugspersonen, war es mir als Säugling und Kleinkind nicht möglich mich selbst wahrzunehmen, als eigenständiges Wesen zu erkennen und eine Bindung zu mir selbst aufzubauen, ich blieb mir selbst fremd. Irgendwann wurde ich nicht nur nicht gesehen, sondern auch noch abgelehnt. So wuchs in mir die Überzeugung, dass ich nicht dazu gehöre sowie falsch und wertlos bin. Um mich meiner Umgebung anzupassen, habe ich begonnen mich, so wie ich war abzulehnen, meine natürlichen Impulse als Gefahr wahrzunehmen und abzuwehren. Um den Schmerz der Ablehnung und Ausgrenzung nicht mehr fühlen zu müssen vermeide ich meine Gefühle noch immer.

Wenn ich mich selbst abwehre oder vermeide, verhalte ich mich auch allen anderen (Fremden) gegenüber so; auch dann, wenn ich ihnen zu Diensten bin und alles dafür tue, dass es ihnen gut geht. Mein Handeln ist Teil meiner Überlebensstrategie und dient einzig und alleine mir.

Erst wenn ich mich selbst annehmen kann ist es mir möglich für andere da zu sein.

Verleugnung des eigenen Verhaltens

Nach Außen bin ich sehr darauf bedacht nicht aufzufallen und genauso zu sein wie alle anderen, das gibt mir das Gefühl dazu zu gehören und sicher zu sein. Mein Abwehr- und Vermeidungsverhalten ist entweder als Teil meines Images, meiner Darstellung sowie meiner Persönlichkeit offensichtlich und ich gehöre genau deswegen dazu oder ich verschleiere es vor Dir und mir. Wenn mich mal jemand darauf anspricht streite ich einfach alles ab. Da alle das so machen komme ich damit durch.

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Nur wenn ich zu meiner Wahrheit stehe, sie anerkenne und
darüber spreche, kann ich mein Leben verändern.

– Thomas

Selbstschutz oder Isolation

Mein gestörtes Selbst (Überlebensselbst) wird alles, wirklich alles was mir entgegengebracht wird nutzen um mein Abwehr- und Vermeidungsverhalten zu perfektionieren damit ich Dich jederzeit daran hindern kann mir zu nahe zu kommen.

Ich konfrontiere die Menschen in meinem Umfeld und mich selbst, tag täglich mit meinem Abwehr- und Vermeidungsverhalten. Bei kleinsten Anlässen regrediere ich in meinen frühkindlichen Überlebensmodus. Um mich selbst vor Gefühlen, die ich weder aushalten noch bewältigen konnte (meinen eigenen und denen anderer) zu schützen, habe ich mir als Kind verschiedene Abwehr- und Vermeidungstechniken antrainiert. Die sind heute fester Bestandteil meines Verhaltens und werden außerhalb meiner Kontrolle immer dann aktiviert, wenn bestimmte Gefühle in mir berührt werden. War es früher ein unverzichtbarer Selbstschutz, so führt mein Abwehr- und Vermeidungsverhalten heute, immer öfter in Isolation.

Selbstabwehr | Selbstvermeidung | Selbstablehnung

Selbstabwehr, Selbstvermeidung und Selbstablehnung sind extrem selbstverletzend, aber anders als die aktiven Varianten der Selbstverletzung (ritzen, fressen, saufen, rauchen, …) sind Selbstabwehr-, Selbstvermeidungs- und Selbstablehnungsverhalten nicht ohne weiteres bewusst wahrnehmbar. Dazu braucht es Selbstwahrnehmung, Selbstbeobachtung sowie Selbstreflexion. Die direkten Folgen (psychische und chronische körperliche Erkrankungen) können ein Leben lang unentdeckt bleiben, bzw. werden nicht mit dem eigenen Verhalten in Verbindung gebracht.

Selbstabwehr-, Selbstvermeidungs- und Selbstablehnungsverhalten sind meist als gutes Sozialverhalten und Solidarität (Maskenzwang) maskiert und so ein perfide perfekter Teil unserer Überlebensstrategie. In Beziehungen, Partnerschaften, Ehen und an Arbeitsplätzen sorgen Selbstabwehr-, Selbstvermeidungs- und Selbstablehnungsverhalten für Harmonie, ein friedliches Nebeneinander und einen reibungslosen Ablauf. Auf der Strecke bleiben Authentizität, Aufrichtigkeit und Menschlichkeit. Unser Selbstabwehr-, Selbstvermeidungs- und Selbstablehnungsverhalten machen eine gemeinsame Entwicklung sowie individuelles Wachstum unmöglich.

Wir haben unsere Texte im generischen Femininum geschrieben, unser Angebot richtet sich an Frauen und Männer.
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©2023 Heilpraktikerin Petra Maria Quack & Thomas Maria Quack Heilpraktiker für Psychotherapie